Das Projekt „Partizipation 2.0“ beschäftigt sich mit Partizipation 2.0dem Transfer und dem Aufbereiten von planerischen Entwurfsarbeiten für potenziell Interessierte sowie mit dem Erheben von Nutzungsansprüchen und dem Rücktransfer dieser Ansprüche, Bedürfnisse und Ideen in Planungsprozesse.
Das Forschungsprojekt war ursprünglich so konzipiert, dass der Rücktransfer der Ideen von Nutzerinnen und Nutzern direkt bei einer konkreten Planungsaufgabe, dem Bebauungskonzept „CompactGardenLiving“, erfolgen sollte. Somit sollte schon frühzeitig in der Planung, das heißt schon bei der Entwicklung des Bebauungskonzepts, auf unterschiedliche Lebensbedingungen von Nutzerinnen und Nutzern und künftigen Mieterinnen und Mietern bzw. Eigentümerinnen und Eigentümern reagiert werden. Durch diese partizipative Entwicklung von Planung sollte es ermöglicht werden, den Wohnbau und die Freiräume abgestimmt auf die diversen Anforderungen der Zielgruppe zu entwickeln. Entgegen den ursprünglichen Zeitplänen des Bauträgers lag zeitgerecht keine gültige Flächenwidmung für das zugesagte Grundstück vor.
Daher wurden die für das Forschungsprojekt erforderlichen realistischen Grundlagen mittels mehrerer anderer Grundstücke bzw. Gebäude- und Freiraumtypologien geschaffen. Planerische Entwurfsarbeiten sowie Planungsprozesse, Planungsinstrumente und Planungsverfahren wurden für potenziell Interessierte aufbereitet. Die planerischen Arbeiten zum Vorentwurf, die in Form von technischen Plänen (Grundrissen, Schnitten und Ansichten) sowie in Form von technischen Berichten vorliegen, wurden so aufbereitet, dass diese für interessierte Personen verständlich sind, und damit konnte die Grundlage geschaffen werden, dass sich die (potenzielle) Zielgruppe in den technischen Entwicklungsprozess einbringen kann.
Die Nutzungsansprüche der Zielgruppe an „grünes Wohnen“ sowie deren Ideen und Erfahrungen zum Thema „Gärtnern in der Stadt“ wurden mithilfe von mehreren Fokusgruppen-Interviews, Web-2.0-Anwendungen sowie über Aktionstage und andere Face-to-Face-Kommunikationsformate erfasst. Begleitend wurden mehrere Expertinnen- und Experten-Interviews durchgeführt. Sämtliche Beiträge, Erfahrungen und Inputs wurden entsprechend dokumentiert, aufbereitet und für die landschafts- und freiraumplanerische Praxis zugänglich gemacht. Diese Beiträge erfuhren also einen Rücktransfer in die Planung, was das Forschungsprojekt zu einem Beispiel für partizipative Landschafts- und Freiraumplanung macht. Die Berücksichtigung von Genderaspekten bedeutet, vielfältige Lebensrealitäten von Frauen und Männern und die daraus entstehenden unterschiedlichen Bedürfnisse bei der Entwicklung der Wohn- und Freiraumtypologien einzubringen. Dies erhöht die Qualität von Architektur und Freiraum sowie die Nutzungs- und Bedarfsgerechtigkeit des Wohnbaus insgesamt.